Tag 110 – 3. Johannes 9-15

9 Ich hatte euch einen kurzen Brief geschrieben, aber Diotrephes, der gerne euer Leiter sein will, hat anscheinend keinen Bock auf das, was wir sagen.

10 Wenn ich bei euch vorbeikomme, werde ich ihn bloßstellen müssen. Ich werde dann noch mal in Erinnerung bringen, was für Schaden er durch seine linken Kommentare gegen uns angerichtet hat. Dabei ist er selber noch nicht einmal bereit, Geschwister bei sich wohnen zu lassen, und ist auch so alles andere als gastfreundlich. Um das noch zu toppen, schmeißt er sogar die Leute aus der Gemeinde raus, die genau das tun …

11 Mein Lieber, bitte sei nicht so wie dieser Typ und mach ihm das nicht nach! Tu stattdessen gute Sachen, ja!? Nur wer gute Sachen tut, gehört zur Familie von Gott. Wer link unterwegs ist, kann Gott gar nicht kennen.

12 Über Demetrius erzählt man sich überall nur gute Geschichten! Gott hat ihn anscheinend voll bestätigt. Wir bestätigen ihn natürlich auch, und wenn wir etwas sagen, hat das auch immer Hand und Fuß.

13 Mann, es gäbe echt noch so viele Dinge, die ich dir gerne schreiben würde.

14 Aber wir sehen uns hoffentlich bald mal wieder. Dann könnten wir ausführlich quatschen!

15 Ich wünsch dir, dass du entspannt bist, weil Gott dir das schenkt. Ich soll noch Grüße von allen Freunden hier ausrichten! Richte auch mal jedem Einzelnen von mir Grüße aus! Bis dann, dein Johannes!

  1. Mein Schlüsselvers Abschnittes
  2. Meine Erkenntnis des Tages, MEIN Pünktchen
  3. Glauben ins Leben umsetzt
  4. Mein Gebet für meinen Tag

Schlüsselvers des Abschnittes

Geliebte, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute!
(3Joh 11)

Meine Erkenntnis des Tages, MEIN Pünktchen

Klingt irgendwie einfach, ist eine klare Ansage.
Man muss doch einfach nur das Gute machen und das Böse links liegen lassen. Ist doch ganz einfach. Oder?
Wie viele Fallstricke werden uns tagtäglich gestellt, ganz viele in irgendeiner Grauzone dazwischen. Manches redet man sich doch auch schön. Großes Thema wäre zum Beispiel das Fremdgehen. „Gott kann doch nichts gegen Liebe haben. Er ist doch selbst die Liebe“. Oder: „Muss ich wirklich alles beim Finanzamt angeben? Ich backe doch sooft Kuchen für die Gemeinde, das kostet doch auch Geld und macht einen guten Sinn!
Ist also doch nicht so einfach mit dem „Lass das Böse und tue Gutes“.

Glauben ins Leben umgesetzt

Mache ich es wirklich, ob ich all die Dinge, die ich tue, hinterfrage, was wohl Gott dazu meint? Nein. Mache ich nicht. Ein erster Schritt wäre, bei Entscheidungen, sind sie auch noch so klein, sich zu fragen: Was würde Jesus tun? Ein Anfang …

Mein Gebet für den Tag

Vater, gestern hat H. angerufen, er ist nach seiner Leberkrebs-OP wieder zu Hause. Sie konnten nur die bisher zwei unentdeckten Metastasen entfernen, aber die eigentlichen Metastasen nicht. Das hätte die Leber nicht ausgehalten. Im August kommt dann die nächste OP. Er ist voll guter Dinge und es geht ihm gut. Nur, dass er jetzt den Oberkörper nicht mehr nach vorn bewegen kann, um mit dem Mund zum Löffel zu kommen. Er hofft, dass sich das wieder bessern wird. Bei Muskeldystrophie schwierig. Auch ist am Pos an zwei Stellen die Haut eingerissen, was sehr weh tut. Er bekommt jetzt Hydro-Auflagen drauf, was aber das Sitzen im Rollstuhl nicht einfacher macht. Trotz allem ist der guter Dinge, der geborene Optimist, und macht so seine Witzchen. Bitte Vater, sei bei ihm, behüte in auf dem Stück Weg, was er noch vor sich hat, dass er nicht leiden muss, dass er noch Lebensqualität hat. Und wenn dies nicht mehr möglich ist, nimm ihn bitte zu dir und sei gnädig, der perfekte Christ ist er nun wirklich nicht. Aber wer ist das schon?
Bitte, Vater, gib mir für heute Nachmittag eine große Menge Kraft und Energie, wenn ich zu T. fahre, um mit ihr ihre Chaos-Wohnung etwas aufzuräumen, weil heute Nacht Kätzchen Mimi und deren Adotiv-Mama für eine Woche kommen und wenigstens das Schlafzimmer aufgeräumt sein muss. Vater, ich hab doch schon so wenig Kraft, dass es kaum für mich und meine Wohnung ausreicht, bitte, bitte, bitte für heute Nachmittag eine Tüte extra!
Und so lege ich dir wieder diesen Tag für die Füße, behüte und beschütze mich und auch meine Tochter, die heute ihren Ältesten aus dem Ferienlager abholt. Sei mit ihnen auf der Autobahn und lasse alle gut an und zurückkommen. Sie trägt schon die große Last allein.
Ich gebe dir diesen Tag, führe mich hindurch und ich will alles annehmen, ohne zu meckern und zu hadern, was da kommt, und große Dankbarkeit haben für die Dinge, die du mir schenkst.
Amen

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Tag 109 – 3. Johannes 1-8

1 Absender: „Der Alte“, Johannes. An: Gajus, meinen Freund, den ich voll lieb habe!

2 Hallo, Gajus! Ich hoffe, es geht dir gut und du bist körperlich gesund! Deiner Seele geht es ja schon ganz gut ;+)

3 Ich hab mich echt dadrüber gefreut, was mir die Glaubensgeschwister von dir erzählt haben! Du ziehst die Sache mit Gott anscheinend voll durch und stellst dich radikal dazu, ein Christ zu sein.

4 Für mich gibt es nichts Schöneres, als so was zu hören! Dass meine Leute, die ich zu Jesus geführt habe, mit Gott durchziehen, ist einfach super gut zu hören.

5 Mein Lieber, ich finde es genial, dass du dich so um die Glaubensgeschwister kümmerst, und das, obwohl du sie vorher gar nicht persönlich gekannt hast.

6 Die haben uns erzählt, wie liebevoll du drauf gewesen bist. Ist bestimmt eine gute Idee, wenn du das weiterhin so machst. Ich glaube, es wäre auch gut, wenn du sie anständig mit allem ausstatten würdest, was sie für die Weiterreise noch so brauchen, ja? Tu das so, wie sie es als Mitarbeiter für Gottes Sache verdient haben.

7 Sie sind ja immerhin für Gott unterwegs und wollen in dieser Zeit auch kein Geld von Nichtchristen annehmen.

8 Wenn wir unseren Job für Gottes Sache machen, ist es unsre Aufgabe, ihnen unter die Arme zu greifen.

  1. Mein Schlüsselvers Abschnittes
  2. Meine Erkenntnis des Tages, MEIN Pünktchen
  3. Glauben ins Leben umsetzt
  4. Mein Gebet für meinen Tag

Mein Schlüsselvers des Abschnittes

– sie [die Brüder] haben vor der Gemeinde von deiner Liebe Zeugnis gegeben –
(3Joh 6)

Meine Erkenntnis des Tages, MEIN Pünktchen

Oh man, der Vers beschreibt etwas, was ich so gar nicht mag, ich hasse es regelrecht: Wenn vor versammelter Mannschaft etwas über mich gesagt wird und das auch noch, wenn ich es vorher nicht weiß. Ich könnte in den Boden verkriechen. Ich habe es bisher zweimal erlebt, dass von vorn etwas Positives von mir gesagt wurde und ich nicht gefragt wurde, ob ich einverstanden bin, dass man es erzählt. Beides waren Dinge, die ich nicht öffentlich gemacht habe, sondern nur für mich oder maximal für jemand anderes und niemals wollte, dass da ein Welle geschlagen wird. Und ich glaube, daran wird sich auch nichts ändern. Ich bin halt so.

Leben in Glauben umgesetzt

Tja, eigentlich habe ich es ja schon geschrieben, wie ich diesen Vers für mich lebe und was ich darüber denke. Ich stehe halt nicht gern im Mittelpunkt.

Mein Gebet für den Tag

Vater, gestern Nachmittag hatte ich ein sehr langes Telefongespräche mit einer alten (langjährigen) Freundin. Schon längst war ein Telefongespräch fällig, aber ich habe mich davor gefürchtet. Gefürchtet, weil ganz bestimmt das Gespräch wieder auf den Mann kommt, der mich so psychisch gequält hat, der mir die ganz schlimmen Depressionen beschert hat und ich seit 2,5 Jahren kämpfe, da wieder herauszukommen. Wir haben uns lange und gut unterhalten, gequatscht, was so in letzter Zeit alles passiert ist. Und ganz zum Schluss kam es dann doch: „Hast du noch Kontakt zu …. “ Ich habe mich tapfer durch die Antworten geschlagen, fand mich ganz gut und stark. Nach dem Gespräch allerdings, fing ich wieder an zu zittern, mein Herz raste … Ich konnte mich nur mit Hilfe meiner Notfall-Tablette wieder in den Griff kriegen. Vater, ich bitte dich so sehr, mir zu helfen, dass ich dieses Kapitel endlich abschließen und loslassen kann. Dass, wenn andere mich fragen: „Weißt du, was aus ihm geworden ist?“ Ich ganz ruhig und ohne Emotionen sagen kann: „Nö, weiß ich nicht“ und es dann aber auch gut ist.
Bitte Vater, hilf mir dabei!
Und nun lege ich dir wieder den heutigen Tag vor die Füße, führe mich hindurch, und erweitere mein Gebiet, halte allen Kummer von mir fern, lass ihn aber auch zu, wenn er wichtig dafür ist, dass ich im Glauben an dich wachse. Bitte gib meiner Tochter alle Kraft, die sie braucht, um ihren Alltag zu schaffen, behüte sie und ihre beiden Jungs.
Amen

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